Eschaziefer

Nicht weit entfernt von dem Dörflein Thanheim, zwischen Ebersberg und Blasenberg, gab es ein Jägerhaus in dem das ganze Jahr über Waldmänner hausten. Diese waren Jäger, Sammler, Holzhauer und allerlei Rumtreiber. Erzählungen nach, kleideten sich die Männer mit Tierfellen und zerrissenen Stofffetzen. Ihre gesamte Kleidung, zusammengehalten mit Schnüren, war entsprechend der damaligen Zeit dreckverschmiert.

Dieses Gesindel konnte in den umliegenden Ortschaften keinen Fuß fassen und war  nicht gerne gesehen, da man allerlei schaurige Geschichten über dieses erzählte.

Der Sage nach waren sie Diebe mit barbarischen Sitten und Gebräuchen. Außerdem sollen die Männer Spaß daran gehabt haben, Bauern auf ihren Wiesen und Reisende in den Wäldern zu Tode zu erschrecken. Das hämische Lachen der Männer war weit über Thanheims Grenzen hinaus zu hören.

So kam es, dass sich diese Männer den Ortschaften nicht mehr nähern durften und auch kein Dorfbewohner sich in das Gewann der Männer traute.

Von dort an sprach man nur noch vom „Eschaziefer uf Escha dob“. Das Haus ist längst verfallen, doch was aus dem Eschaziefer uf Escha dob geworden ist, lässt sich nur erahnen. So manch ein Wanderer berichtet heute noch von unerklärlichen Lauten mit grauenhaftem Lachen.

Der berühmte Frankfurter Kupferstecher Matthäus Merian hat zwei Stiche von Hechingen hinterlassen, datiert mit 1643 und 1662. Im Merian-Stich von 1662 sind zusätzlich zur Stadt Hechingen, die Burg Hohenzollern und ein weit ausgedehntes Landschaftsbild um die Burg erkennbar.

Viele der eingezeichneten Orte und Landschaftszüge sind gleich wie heute. So ist ein Haus bzw. kleineres Hofgut zwischen Blasenberg und Thanheim eingezeichnet.

Gut zu erkennen ist die Steige die aus Richtung Zimmern auf den Ebersberg führt und demnach zurückzuführen ist, dass dieses Haus auf Thanheimer Gemarkung stand, im heutigen Gewann „Eschen“.